„für eine stärkere Verankerung von politischer Bildung an den Schulen“

Elisabeth Aßmann (26) ist die Nächste in unserer Interviewreihe mit Jungpolitiker*innen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis 18 – Ludwigslust-Parchim II.

Beschreibe deine Partei in drei Stichworten:
Die SPD steht für Freiheit, Gleichheit und Solidarität.

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Was hat dich als jungen Menschen dazu motiviert oder beeinflusst in die Politik zu gehen?
Wenn Niemand etwas tut, dann tut sich nichts. Ich hatte immer Freude daran an Lösungen zu arbeiten. Das ist es, was ich in meinen derzeitigen Job als landwirtschaftliche Beraterin mache und das ist es, was Politik ausmacht. Ich hatte in der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin, unglaublich engagierte Kommunalpolitiker, die mir gezeigt haben, dass Politik etwas direkt vor Ort bewegen kann. Als Landtagsabgeordnete kann ich viele Anregungen aus der Bevölkerung mitnehmen und direkt an Verbesserungen arbeiten, die auch direkt bei den Menschen ankommen.

Wie stehst du zum Wahlalter (wählen ab 16)?
Gerade auf Landesebene stehe ich der Absenkung des Wahlalters sehr positiv gegenüber. Wenn unser derzeitiger Koalitionspartner sich nicht versperrt hätte, wäre die Einführung in MV längst geschehen. Voraussetzung für eine Absenkung des Wahlalters ist für mich aber auch eine stärkere Verankerung von politischer Bildung ab der 8. Klasse an den Schulen. Interessant muss diese aber sein. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Schulklassen das Angebot der Abgeordneten nutzen, den Landtag und die politische Arbeit direkt in Schwerin kennenzulernen.

Was glaubst du, hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen, damit sie in MV eine gute Zukunft haben können?
Es kann nicht sein, dass sich das Einkommen eines Auszubildenden massiv positiv verändert, wenn er statt in MV einen Ausbildungsplatz einen in einem der alten Bundesländer antritt. Gleiches gilt für die Löhne von Erwerbstätigen. Das ist nicht gerecht und schwächt das Interesse an einer Ausbildung und beruflichen Zukunft in der Heimat.
Dazu kommt, dass wir aufgrund der sinkenden Lehrlingszahlen gezwungen sind/waren Berufsschulstandorte zusammen zu legen, um die Qualität der Lehre zu halten. Eine Übernahme der Fahrtkosten für die Auszubildenden halte ich wegen der nun teilweise sehr weiten Wege für äußerst sinnvoll.

Welche Verbesserungsideen hast du für das Bildungssystem in MV?
Im Bildungssystem sind wir Dank vieler durch Bildungsminister Brodkorb angeschobenen Neuerungen auf einem guten Weg.
Um die echte Inklusion gelingen zu lassen, brauchen wir aber noch mehr Verbesserung in der personellen Ausstattung und auch Platz für individuelle Lösungen.
Die Ausstattung unserer Schulen in puncto Arbeitsmaterialien lässt zum Teil stark zu wünschen übrig, da müssen wir in Zukunft investieren. Außerdem fehlt im Bundesgebiet die Vergleichbarkeit der schulischen Ausbildung innerhalb der Bundesländer, was besonders bei Umzügen schnell zum Problem wird. Hier brauchen wir eine stärkere Vereinheitlichung.
Ich halte auch Klassen mit mehr als 25 Schülern als nicht gut geeignet, um ein positives Lernklima zu schaffen.

Was möchtest du den jungen Leuten sagen, um sie zum Wählen zu motivieren?
Auch wenn Politik immer als so ein großes Wort erscheint, bestimmt sie doch die meisten Bereiche eures Lebens. Eine weiterhin positive Entwicklung kann es nur geben, wenn mit realistischen Zielsetzungen herangegangen wird.
Nutzt eure Stimme. Nicht nur auf dem Wahlzettel, sondern engagiert euch und bestimmt eure Zukunft aktiv mit.

 

Interview geführt von Lore Bellmann
Fotos Elisabeth Aßmann: SPD MV.

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