Interview: „Ich sage ganz klar: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Weiter geht’s in unserer Interviewreihe mit Jungpolitiker*innen in Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Mal beantwortet Franz-Robert Liskow (29) unsere Fragen. Er ist Landtagskandidat der CDU im Wahlkreis 13 – Demmin I.

Beschreibe deine Partei in drei Stichworten:
wirtschaftlich, generationengerecht, verlässlich

Was hat Dich als jungen Menschen dazu motiviert oder beeinflusst, in die Politik zu gehen?
Ich habe schon immer lieber selbst gehandelt, als mich behandeln zu lassen. Gerade dann ist man in der Politik besonders gut aufgehoben. Hinzu kommt, dass ich sicher auch familiär dadurch vorgeprägt bin, dass sich mein Vater schon seit der politischen Wende in der Politik engagiert hat. Zusätzlich zu diesen guten Voraussetzungen gab es aber auch noch einen besonderen Schlüsselmoment: Altbundeskanzler Helmut Kohl hielt 2002 vor rund 6.000 Menschen auf dem Greifswalder Marktplatz eine bewegende Rede. Unser „Kanzler der Einheit“, über den ich auch als 15-jähriger Schüler schon einige Bücher gelesen habe, hat mich damals wie heute sehr beeindruckt. Auch deshalb habe ich mich entschieden, mich in der Jungen Union und später in der CDU zu engagieren. Heute bin ich stolz darauf, dass ich nun nach jahrelanger Arbeit schon seit mehreren Jahren Landesvorsitzender der Jungen Union sein darf und in Demmin für den Landtag kandidieren kann. Dies ist auch deshalb wichtig, weil es in unseren Parlamenten auch Stimmen der jüngeren Generation geben muss. Es heißt ja immer, Parlamente seien ein „Spiegel der Gesellschaft“ – dazu gehören für mich dann unbedingt auch junge Volksvertreter.

Wie stehst du zum Wahlalter („Wählen ab 16“)?
Ich bin gegen eine Herabsetzung des Wahlalters. Dies aber nicht deshalb, weil ich Jugendlichen nichts zutraue, sondern aus einem anderen Grund: Ich finde, dass Bürgerrechte und Bürgerpflichten zusammengehören. Dieser Grundsatz würde aber aus dem Lot geraten, wenn man schon ab 16 Jahren den Landtag wählen könnte, während man selbst aber noch gar nicht gewählt werden kann, und während man selbst zum Beispiel noch nicht mal vollständig strafmündig ist. Zudem haben Studien gezeigt, dass zahlreiche junge Leute das „Wählen ab 16“ gar nicht befürworten. Alles in allem finde ich die Orientierung des aktiven Wahlrechts für Parlamente an der Volljährigkeit deshalb sinnvoll. Wenn man diese Orientierung aufgibt, wären alle anderen Festlegungen einfach nur noch willkürlich.

Was glaubst Du, hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen, damit sie in M-V eine gute Zukunft haben können?
Das allerwichtigste Ziel für eine gute Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern ist eine starke Wirtschaft. Nur wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unserem Land passen, kann es gute Arbeitsplätze geben. Nur dann kann es attraktive Löhne geben, von denen junge Menschen für sich und später für ihre Familien sorgen können. Nur dann kann es attraktive Ausbildungsplätze und beste Bedingungen für Auszubildende geben. Und nur dann gibt es auch eine realistische Perspektive dafür, dass junge Menschen gern bei uns in Mecklenburg-Vorpommern bleiben oder nach ihrer Ausbildung zu uns zurückkehren. Neben einer weiteren Verbesserung der Wirtschaftsbedingungen ist es aber auch wichtig, dass junge Menschen die heute schon bestehenden Chancen in unserem Land kennen. Dafür sollten die Jobcenter bessere Angebote zur Berufsorientierung schon in der Schule machen können. Zudem sollte eine Art „Studien- und Ausbildungskompass“ nur für Mecklenburg-Vorpommern entwickelt werden.

Welche Verbesserungsideen hast du für das Bildungssystem in M-V?
Eine gute Bildungspolitik braucht aus meiner Sicht vor allem Kontinuität. Die Politik hat in den letzten Jahren einfach zu viele Experimente auf dem Rücken der Schüler gemacht: Vom „Turboabitur“ bis zur „Inklusion ohne Plan“. Stattdessen bin ich für klare Linien: Gute Bildung fängt für mich schon in der Familie an und setzt sich in guten Kindergärten und dann in attraktiven Schulen fort. Dazu gehört für mich ganz unbedingt auch das Gymnasium, das linke politische Kräfte allzu gern zu Gunsten einer „Einheitsschule“ abschaffen wollen. Außerdem brauchen wir in unserem Land auch gute und ausfinanzierte Hochschulen ebenso wie – von der Politik allzu oft vernachlässigt – gute und attraktive Berufsschulen.

Was möchtest Du den jungen Leuten sagen, um sie zum Wählen zu motivieren?
Jede einzelne Stimme kann in unserer Demokratie entscheidend sein. Nur wer wählen geht, kann seine Meinung in der Politik vertreten finden. Nur wer wählen geht, leistet einen Beitrag dazu, dass diejenigen Politiker, von denen er sich nicht vertreten lassen will, nicht die Mehrheit haben. Und nur wer wählen geht, kann die Politiker anschließend auch in die Pflicht nehmen. –Entscheidet selbst und lasst Eure Zukunft nicht von der älteren Generation fremdbestimmen. Ich sage ganz klar: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

 

Interview geführt von Lore Bellmann
Pressefoto Franz-Robert Liskow: CDU MV.

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